Die ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern stimmt in ihrer Sitzung am 30. Oktober 2019 im Frankfurter Gewerkschaftshaus dem Verhandlungsergebnis vom 25. Oktober 2019 einstimmig zu. Das Ergebnis beinhaltet im Einzelnen:
Das Verhandlungsergebnis der Tarifrunde wurde von der ver.di-Verhandlungskommission im IBM-Konzern positiv aufgenommen. Kurz vor der letzten Verhandlungsrunde sorgten die Zahlen des dritten Quartals für schlechte Stimmung. Die Presse berichtete von Gewinneinbruch und Umsatzrückgang (Handelsblatt vom 17. Oktober 2019). Auch wenn die Corporation weiterhin Milliardengewinne erwirtschaftet, ist das Verhältnis von Forderung und Ergebnis vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hervorragend. Die von der IBM angestrebte Nullrunde für Teile der Belegschaft konnte verhindert werden. Ein Sockelbetrag stellt sicher, dass alle Beschäftigten im Geltungsbereich der Tarifverträge an dem Ergebnis partizipieren.
Der Abschluss des Gehaltsabkommens für die IBM D AIWS GmbH ist in der tarifpolitischen Entwicklung ein Meilenstein. Die bisher von einer angemessenen Gehaltsentwicklung abgekoppelten Beschäftigten bekommen wieder Anschluss an die bei IBM geltenden Gehaltsstandards.
Für Rückenwind in den Verhandlungen sorgten die von den ver.di-Betriebsgruppen im IBM-Konzern organisierten Aktionstage in den großen IBM-Lokationen im ganzen Bundesgebiet. In Böblingen, München, Kelsterbach, Erfurt, Berlin, Hamburg und Ehningen gingen mehr als tausend IBMer*innen auf die Straße, um sich hinter die ver.di-Forderungen in der Tarifrunde 2019 zu stellen.
Der Bundesfachgruppenvorstand IT/DV beschließt am 6. November zum Tarifabschluss.
Weiterhin wurde in der Sitzung der ver.di-Tarifkommission im IBM-Konzern die Forderung nach einer betrieblichen Altersversorgung erneuert.
Nach der Absage von Schulungen, Teamevents und Problemen beim Einkauf hat die ver.di-Tarifkommission zudem noch die tarifliche Schiedsstelle zur Belegung von Meinungsverschiedenheiten über die Durchführung des Tarifvertrages Gesundheitsmanagement beziehungsweise seiner 8. Protokollnotiz angerufen.
+++++++
Einen wichtigen Schritt zu einer starken Interessenvertretung haben die Beschäftigten beim IBM CIC in Magdeburg gemacht und einen Betriebsrat gewählt. Das ist sehr gut, denn Beschäftigte in Unternehmen mit einem Betriebsrat haben mehr Rechte und werden besser in betriebliche Entscheidungsprozesse einbezogen.
Der Betriebsratswahl vorangegangen war eine lange Informationsphase. Bereits im November 2016 hatten Wolfgang Zeiher und Bert Stach zusammen mit Dorothea Forch von ver.di in Magdeburg das CIC besucht, um die Beschäftigten über die IBM-Tarifverträge und eine Betriebsratsgründung zu informieren. "Starke Interessenvertretung gibt es bei IBM nur mit ver.di und ich lade die Kolleginnen und Kollegen vom CIC in Magdeburg herzlich ein, sich in ver.di zu engagieren. Dann kann es auch mit Tarifvertrag und Betriebsrat klappen", stellte Bert Stach damals zu dem Besuch fest.
Mit der starken Unterstützung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft wurde nun die Wahl durchgeführt. Der neue Betriebsrat wird sich nach aktueller Planung am 4. November 2019 konstituieren.
"Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit und hoffe, das Gremium bald kennenzulernen", sagt Bert Stach.